Wem beim Fußball einfach zu wenig Tore fallen, der war am vergangen Samstag besser beraten sich das Spiel zwischen den ersten Herren der TSG Wiesloch und dem TSV Birkenau anzuschauen.
Beide Mannschaften starteten mit Vollgas in die Partie. In den Anfangsminuten sah man einen Schlagabtausch, der seinesgleichen sucht. Nach nur fünf Minuten waren bereits acht Tore gefallen (4:4). Beide Angriffsmaschinerien liefen wie geschmiert, während die Abwehrreihen beider Teams öfter Zuschauer als aktiver Teilnehmer waren. Die Weinstädter konnten aber immer mehr Ballgewinne erzielen und durch schonungsloses Tempospiel zumindest mit zwei Toren davon ziehen (6:4). Die Schwächephase der Gäste war aber vorerst nur von kurzer Dauer und so dauerte es noch, bis die TSG ihre Führung ausbauen konnte. Primär sah man zwei Mannschaften, die aus dem Rückraum ein wahres Torfeuerwerk abschossen. Doch die Körner Sieben nutzte ihre Chancen effektiver und bestach durch offensive Abwehrarbeit, die mit Tempogegenstößen gekrönt wurde. In Folge dessen wuchs der Abstand stetig bis auf fünf Tore (18:13, 25. Minute). Die Birkenauer kamen aber vor der Pause nocheinmal zurück – verkürzten auf drei Zähler, nur um postwendend die Wieslocher Antwort zu bekommen. Diese lautete sechs Tore Führung zur Halbzeit (22:16) und bot somit eine aussichtreiche Startposition beim Wiederanpfiff.
Die ersten zehn Minuten nach dem Pausentee machte die TSG ihren Job auch sehr gut. Die erspielte Führung wurde entspannt verwaltet; man bot den Gästen die Stirn. Zwar schlichen sich jetzt zunehmend kleine Abschlussfehler ein, doch das änderte vorerst nichts am sicheren Torepolster. Zumindest bis zur 40. Minute. Die Südhessen zündeten urplötzlich den Spätbrenner und ließen den Wieslocher Puffer langsam schmelzen. Ermöglicht wurde dies durch einen bunten Mix aus Abspracheproblemen in der Abwehr und einer miserablen Chancenverwertung, die bei vielen Zuschauern einen bitteren Geschmack auf der Zunge hinterließ. Eine viertel Stunde vor Schluss waren es plötzlich nur noch zwei Tore Differenz; der Ausgleich fiel in der 50. Minute (31:31). Es folgten zehn volle Minuten Handballkrimi, der zumindest zu Beginn nicht so rosig für die Weinstädter aussah. Denn nur kurz nach der Auszeit des Wieslocher Trainerduo Körner/Bender führten die Gäste zum ersten Mal in dieser Partie. Doch die TSG zeigte Moral und nahm erst den Kampf an und danach die Führung erneut über. Dennoch stand es zwei Minuten vor Schluss 34:35 aus Sicht der Hausherren. Doch das sollte der letzte Treffer des TSVs gewesen sein. Die TSG traf hingegen noch zwei Mal und konnte die letzten 30 Sekunden gut genug decken, um einen möglichen Ausgleichstreffer der Birkenauer zu verhindern. Am Ende dieses packenden Finales leuchtete auf der Anzeigetafel der Stadionhalle das für die Fans erleichternde 36:35.
Für die TSG spielten:
Tor: Ansmann, Böhler
Feld: Dörr, Dutzi (2), Ganshorn (2), Heim, van de Locht (2/1), B. Maier (4), N. Maier (3), Müller (2), Ruß (6/3), F. Sauter (8), Tichelmann, Wagner (7)
Ausblick:
Es heißt mal wieder Derby Time am kommenden Samstag. Die TSG unternimmt eine rekordverdächtig kurze Auswärtsreise zur HSG St.Leon/Reilingen in die Fritz Mannherz Halle, Reilingen. Das Hinspiel konnte die TSG noch für sich entscheiden; die HSG braucht aber jetzt alle Punkte im Abstiegskampf und konnte in letzter Zeit vermehrt Siege einstreichen. Um 19:30 Uhr wird diese äußerst interessante Spielpaarung angepfiffen.