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TSG Damen starten mit einer Riesenüberraschung und einem 21:20-Auswärtserfolg beim Titelanwärter Rot in die neue Badenliga-Saison!

Fazit von Coach Frank Gerbershagen: „Ich bin so stolz auf mein Team nach einer außergewöhnlichen Leistung zum Saisonstart beim Derby gegen Rot. Nach einer trotz Corona guten Saisonvorbereitung ereilte uns in den letzten Wochen das Verletzungspech. Mit Johanna Sauter, Hanna Lies, Lea Marischler, Caro Klevenz und Franzi Rudolph fiel uns zum ersten Saisonspiel wichtiges Stammpersonal aus. Wir hatten dann einfach in diesem Derby gegen Rot nichts zu verlieren. Ich appellierte vor dem Spiel an mein Team, mit viel Mut, Engagement und viel Teamgeist an die Sache heranzugehen. Was diese dann für ein Spiel in Rot ablieferten, da zolle ich meinen größten Respekt. Es stimmt das Trainerteam sehr freudig, was für einen super Charakter in der zum Teil sehr unerfahrenen Mannschaft herrscht. Zwar mussten wir am Ende noch einmal kräftig zittern, weil uns die Körner etwas zuneige gingen, und dann auch die Cleverness unter Druck etwas flöten ging, trotzdem geht dieser Sieg am Ende völlig in Ordnung, weil wir über weite Strecken des Spieles die bessere Mannschaft waren und Rot somit gleich die Punkte klauen konnten. Wir können noch viel besser, und dies werden wir in der nächsten Woche im Heimspiel und nächstem Derby gegen Nußloch auch zeigen müssen. In den vergangenen Spielzeiten hatten wir allzu oft das Nachsehen gegen die Nussis. Mit dem Selbstvertrauen durch den Sieg in Rot betankt bin ich fest davon überzeugt, dass meine Mannschaft sich noch einmal steigern wird um den haushohen Favoriten aus der Nachbarschaft das Leben so schwer wie möglich zu machen. Was unterm Strich dann herausspringt? Spannende 60 Minuten nächste Woche in der Stadionhalle werden es uns zeigen.“

Zum Spiel: E. Hoffmann – die beste Akteurin in Reihen der Roter – eröffnet in Minute 3 den Torreigen der neuen Badenliga-Saison. Die Gastgeber erwischten dann mit der 3:1 Führung den klar besseren Start in die Partie. Aber wen wunderte es in den TSG-Reihen. Nach den vielen Ausfällen hatte man in dieser Konstellation noch nie gespielt. Von Abstimmung konnte hier wahrlich nicht die Rede sein. Aber minütlich wuchs das Selbstvertrauen der Weinstädterinnen. Die Abwehr hatte sich so langsam auf das Roter Angriffsspiel eingestellt,  gestützt durch eine glänzende TSG-Torfrau K. Fiala.

Auch im Angriff wuchs das Selbstvertrauen, weil die quirligen Mitteleute aus der wA  so richtig auf das Gaspedal drückten, was für das Roter Abwehrbollwerk oft einen Ticken zu schnell wurde. Oft wusste man sich nur noch durch Fouls zu helfen. Aufgabe für A. Frick, die nach dem Ausfall von J. Sauter die Frau für die Siebenmeteraufgaben war. Über weite Strecken blieb Sie cool und verwandelte sechs Strafwürfe souverän. Die logische Konsequenz der Steigerung auf Seite der TSG: über 3:3, 5:5 führte man plötzlich in Minute 23 mit 9:6 Toren. Man hatte die Kontrolle im Spiel kurz vor der Halbzeit übernommen. Auszeit Rot. Doch die TSG unbeirrt weiter, bis auf 11:6 war die Führung in Minute 28 angewachsen. Die Roter Fans trauten ihren Augen nicht. Aber anstatt in den beiden letzten Minuten auch mit dem Kopf bei der Sache zu bleiben, vergaben die TSG-Mädels zwei Mal völlig frei vor dem gegnerischen Gehäuse und kassierten im Gegenzug mit dem Pausenpfiff sogar noch das 11:8, was Coach Gerbershagen auf die Palme brachte.

In der Pause wurden noch einmal verschiedene Dinge nachjustiert, um für den zu erwartenden Roter Sturmlauf in Halbzeit zwei bestens gerüstet zu sein. Die TSG zeigte sich gleich nach dem Anpfiff weiter frech in der Spielgestaltung und knüpfte sofort nahtlos an die gute Leistung von der ersten Halbzeit an. In der Abwehr wurde Schwerstarbeit gegen die Roter Angriffsmaschinerie geleistet und jeder in der Abwehr samt Torfrau verdiente sich gute Noten. Rot versuchte es nun mit Wucht und E. Hoffmann, weil man sich spielerisch nun immer öfter die Zähne am TSG-Abwehrriegel ausbiss.

Im Angriff – trotz phasenweiser Manndeckung gegen A. Frick – zogen vor allem die Youngster aus der wA der TSG die Fäden und übernahmen Verantwortung. Die Roter Abwehr geriet nun mehr als ihnen lieb war des Öfteren in große Nöte. Die Folge, 2-Minuten-Strafen durch Fouls und immer wieder Siebenmeter, die von A. Frick zum Torerfolg verwertet wurden. So stand es auch völlig verdient in Minute 44 schon 19:13 für die Gäste. Sogar 20:13 zwei Minuten später, und alles sah nun eigentlich nach einer klaren Geschichte für die TSG aus.

Doch dann begann die Crunchtime in dieser Partie, während die Kräfte bei der TSG nach dem großen Aufwand nun doch merklich nachließen. Hinzu gesellten sich nun Fehler, die der Unerfahrenheit gerade auf der Playmakerposition geschuldet waren. Die Fehler bei der TSG häuften sich, im Angriff wurde nun nur noch halbherzig agiert und in der Abwehr wurden bei diesem Abnutzungskampf die Beine immer schwerer. Der TSV Rot witterte noch einmal seine Chance. Die Gastgeber nun mit der zweiten Luft, die TSG nur noch darauf bedacht, irgendwie die letzten Minuten zu überstehen. E. Hoffmann verkürzte in der 52. Minute zum 20:18 für die Gastgeber, die nun mächtig Oberwasser bekamen.

Die TSG rannte wirklich auf der letzten Rille. Lara Blum erzielte mit einer tollen Einzelleistung dass so wichtige 21:18. Es waren aber immer noch sechs Minuten auf der Uhr zu spielen. Die wenigen TSG-Fans stellten sich die Frage, ob dies wohl reichen würde? E. Hoffmann zum 21:19 und dann auch noch eine 2-Minuten-Strafe gegen H. Schupp bei der TSG. Es wurde langsam brenzlig. Die Schützlinge von TSG Coach Gerbershagen, warfen noch einmal alles in die Waagschale und kämpften bis zum umfallen. Die Sekunden liefen gnadenlos gegen Rot. Dann, wer auch anders als E. Hoffmann in den Reihen der Gastgeber, der Treffer zum 21:20. Gott sei Dank waren nur noch 9 Sekunden auf der Uhr zu spielen. Die Manndeckung von Rot nutzte nichts mehr, die TSG ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und gewann am Ende mit 21:20 Toren.

Im Freudenkreis ließen die TSG-Mädels nach dieser tollen Vorstellung ihren Emotionen freien Lauf und skandierten „Auswärtssieg, Auswärtssieg“ im Freudenkreis. Alle im TSG-Lager erschöpft, jedoch überglücklich, hatte man doch tatsächlich das Unmögliche wahr gemacht und dem Titelaspiranten Rot gleich zum Saisonstart die erste Heimpleite serviert. Kein Grund im TSG-Team irgendwelche Höhenflüge zu starten. Dies war der erste Spieletag, natürlich ein Traumstart mit diesem Sieg. Am Sonntag noch zurücklehnen und genießen, ab Montag liegt schon der Focus auf den nächsten Kracher in der noch jungen Badenliga-Saison, das Derby in der Stadionhalle gegen den nächsten Titelaspiranten, der SG Nußloch.

Liebe TSG Handballfans, auch wenn durch Corona die Zuschauerzahl leider nur begrenzt ist (insgesamt 125 Zuschauer), kommt und unterstützt die „Young Generation“ im Damenteam der TSG. Nach nur Niederlagenserien gegen die Nussis in den letzten Spielzeiten, wäre es mal wieder Zeit, das Blatt in Richtung TSG zu wenden. Eine schwierige Aufgabe gegen den haushohen Favoriten. Wie man jedoch in Rot zu sehen bekam, kann man mit einem tollen Teamspirit auch für die Größten zum Stolperstein werden. Auf geht’s Fans es, ist Derbytime, wir zählen auf EUCH! Anwurf ist um 17:30 Uhr in der Stadionhalle. Einlass ist ab 17 Uhr (Bitte beachtet bei einem Besuch in der Stadionhalle das in Kürze auf der Homepage erscheinende und verbindlich einzuhaltende Hygienekonzept).

Es spielten: K. Fiala, L. Reupert, S. Blum (2), N. Köse (2), H. Schupp (3), G. Kerner (3), P. Hilgenhaus (1), L. Baumgärtner, F. Kuhn, L. Hauswirth, K. Hoffstetter, L. Blum (1), A. Frick (9/6)

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