TSG Handballjugend in Schweden 31.7.2015 -9.8.2015

gruppeZum ersten Mal nahm ein Teil der Wieslocher Handballjugend am deutsch-schwedischen Jugendaustausch des Sportkreises Heidelbergs mit dem Partnerverband Östergotlannd Idrottsförbund teil, der schon seit fast 40 Jahren organisiert wird.

Zur Abfahrt am zweiten Ferientag standen 23 Mädchen und 7 Jungs der letztjährigen C-Jugend zum 8-tägigen Aufenthalt in der schwedischen Stadt Motala am Vätternsee bereit.

Wegen des Ferienbeginns ging es zunächst stockend auf der Autobahn voran, doch nach 21 Stunden Fahrt und zwei Fährüberfahrten kam die ganze Truppe wohlbehalten an. Mit dabei waren Fußballer des heimischen VFB und Parcourssportler aus Heidelberg. Ausserdem begleitete uns Holger Karl, Bürgermeister von Bammental, in seiner Funktion als Vorsitzender der AG Sportjugend Rhein –Neckar als Nachfolger des leider schon verstorbenen Wieslochers Dietrich Ewert, der früher viele Jahre diesen Austausch organisierte.

Pendant auf schwedischer Seite ist Kjell, der uns in der Unterkunft – einer Schule am Rande von Motala- empfing. Genächtigt wurde in einer Sporthalle mit großzügigem Außengelände; außerdem stand eine kleine Küche mit Aufenthaltsraum den jugendlichen Handballern rund um die Uhr zur Verfügung.

Bei einem kleinen Spaziergang zur nahegelegenen Schleuse Borenshult- der zweitgrößten Schleusentreppe des Götakanals, bei dem die Schiffe in 5 Schleusen einenwasserHöhenunterschied von 15 Metern überwinden, vertraten wir uns die Füße und genossen gleich das beste Softeis der Umgebung. Die allermutigsten wagten den ersten Sprung ins schwedische Nass. Die Vorfreude auf die kommenden Tage stieg….

Kjell und Holger zeigten sich als perfekte Reisebegleiter und eine erste Rundfahrt mit verschiedenen Zwischenstationen gab uns am Sonntag einen ersten Überblick über die Stadt Motala mit ihren 42.000 Einwohnern, die für ihr Radrennen Vätternrundan bekannt ist, und deren Umgebung.

Angesteuert wurde Övralid, ein wunderschöner Aussichtspunkt über den Vätternsee und früheres Heim von Werner von Heidenstamm, Nobelpreisträger für Literatur im Jahre 1916. Danach ging es in das Zentrum und den Hafen von Motala und seinem wunderschönen Sandstrand Varamon, Nordeuropas längster Binnenseestrand. Abschluß der Rundfahrt war Vadstena, wo das älteste Rathaus Schwedens steht und man zu dem Schloß oder der Fußgängerzone einen kurzen Abstecher machen konnte.

paddelMontags ging es zunächst sportlich weiter: die Mädchen trainierten zwei Stunden in der Idrottshalle , während die Jungs unter Simon’s Anleitung beim Training der Parcoursgruppe reinschnuppern durften und „die Wände hochgingen“. Beim Kanu paddeln nachmittags am Varamonstrand und dem anschließenden Grillen trafen sich alle Gruppen des Austausches und auch unsere schwedischen Handballmädchen waren erstmals dabei.

Sicher ein Highlight war der Besuch am Dienstag von Stockholm, das ca. 240 km südwestlich von Motala liegt. Auch wenn der Aufenthalt dort wegen einer Vollsperrung auf der Autobahn kürzer als geplant ausfiel, , gelohnt hat er sich allemal. Bei strahlendem Sonnenschein reichte es haargenau noch für den Wachwechsel der königlichen Leibgarde auf dem Schloßplatz mit Pferden und Marschmusik. Ein Bummel in der Altstadt oder in der Fußgängerzone folgte, bevor man von Slussen mit der Fähre Richtung Vasamuseum übersetzte. Das dies kein „Wassermuseum „ ist, sondern eindrucksvoll von der Schiffskatastrophe und der späteren Bergung des Schiffes Vasa handelt, die dort in Originalgröße steht, war am Ende des Tages dann allen klar!

Die Handballgruppe gönnte sich am Mittwochmorgen eine Verschnaufpause, so dass wir ausgeruht zu den Disziplinen des Fünfkampfes auf dem Fußballplatz des IK Boren antreten konnten. Alle Austauschgruppen wurden kunterbunt gemischt und mussten sich im Fußball, Floorball, Quiz, Würfeln und Zielwerfen beweisen. Ein bisschen brauchte die ganze Reisegruppe dann abends in der Disco um warm zu werden, aber Joseph aus der schwedischen Parcoursgruppe brach mit seinen Darbietungen das Eis, so dass fast alle am Ende des Abends auf der Tanzfläche zu finden waren und ihren Spaß hatten.

Weitere Höhepunkt war der nächste Tagesausflug mit dem Besuch eines Jahrmarkts mit jahrelanger Tradition in Skanninge- eine Mischung aus Vergnügungspark teamund Verkaufsbuden, wo die ersten Mitbringsel wie Elchwurst und Zimtschnecken erstanden wurden. Von dort ging es nach Gamla Linköping, einem wunderschönen Freilichtmuseum, in dem man Einblicke in das Leben einer schwedischen Kleinstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewinnen konnte mit historischen Gärten und vielen roten Hozhäusern.

Und schon war der letzte Tag in Schweden angebrochen, an dem viele morgens noch Einkäufe tätigten. Am Mittag spielten dann die Mädels gegen die schwedische Gastmannschaft, wobei das Ergebnis – ein Sieg mit 41:12 – Toren Nebensache war. Ein letzter Sprung in den Vätternsee , der übrigens 300km Umfang hat , rundete den Tag ab. Ein Teil der Betreuer war abends zum Abschlussgespräch aller Beteiligten beim „schwäbischen Schweden „ Bernhard eingeladen, um die Weichen für die kommenden Jahre zu stellen.

nalanAn den Abenden in der Unterkunft war es auch nicht langweilig, hatten sich Flo und Katharina doch einige unterhaltsame Programmpunkte ausgedacht; es blieb aber auch Zeit genug für Spiel und Spaß im Freien auf dem Soccerplatz und dem durchgängig schönen Wetter!

Ein Lob geht an unsere jugendlichen Handballer-/innen, die sich stets an die Regeln hielten und es uns Betreuern die ganze Woche über leicht machten.

Die Gastfreundschaft von schwedischer Seite in Person von Kjell, der uns rund um die Uhr jeden Wunsch erfüllte und uns mit tollem Essen versorgte, war einfach hervorragend. Unterstützt wurde er von Bernhard, der uns auch immer sehr guter Ratgeber bei Fragen war und stets verfügbar.

Dazu war Holger Karl immer dabei bei den Ausflügen und mit den Erfahrungen vieler Austauschbegegnungen wertvoller Reiseleiter.

Allen dreien für ihre sehr freundliche und sympathische Art und die große Gastfreundschaft sagen wir ganz herzlichen Dank! So wurde diese Woche für uns alle ein einmaliges Erlebnis und machte viele von uns zu neuen „Schweden-Fans“!

Mit Freude werden wir die Gäste aus Schweden im nächsten Sommer begrüßen, vielleicht auch dann hoffentlich eine Jungenmannschaft und wünschen uns, dass dieser Austausch der Beginn einer langen Tradition wird!

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