(11.09.) …so schallte es von den Rängen der Zuschauertribüne an diesem Sonntag beim GTÜ-Cup in Herrenberg, und dies hatte Bedeutung in gleich zweifacher Hinsicht, doch dazu später mehr.
Die weibliche C-Jugend trat am Samstag, den 10. September früh morgens ihre Reise nach Herrenberg zum GTÜ-Cup an. Dieses Turnier, welches bereits seit vielen Jahren dort ausgetragen wird, und an dem nur Mannschaften teilnehmen dürfen, die sich in der kommenden Saison für die Verbandsebene qualifiziert haben, dient vor Rundenbeginn einer Standortbestimmung. Mit Teilnehmern aus verschiedenen Handballverbänden der Altersklassen A-, B- und C-Jugend versprach es ein hochinteressantes Wochenende zu werden. Gespielt wurde in zwei Gruppen, Gruppe 1 mit 8 Mannschaften und Gruppe 2 (unsere) mit 7 Mannschaften.
Der erste Gegner unserer „jungen Wilden“ hieß Kappelwindeck/Steinbach. Diese kannte man bereits vom Feldturnier in Kuppenheim, wo man als Sieger hervorging. Dementsprechend motiviert begann die TSG druckvoll und mit schönem Angriffsspiel bei gleichzeitig guter Deckungsarbeit, dem Gegner sein Spiel aufzuzwingen, und schloss nach 20 Minuten Spieldauer die Partie mit einem 8:3-Sieg ab.
Im zweiten Spiel traf man auf ESV Regensburg, einem der vielen unbekannten Gegner. Hier tat man sich schon etwas schwerer, wobei der letztendliche Sieg mit 12:10 nie wirklich gefährdet war.
Im nächsten Spiel begegneten die Mädchen dem TV Nellingen. Verfolgt man Handball im Jugendbereich, hat man diesen Namen schon gehört. Ein starker Gegner war zu erwarten. Dies zeigte sich dann auch im Spiel, während dessen man in den ersten 10 Minuten leider kaum Akzente setzen konnte und somit zunächst mit 1:7 zurücklag, ehe man wieder konzentriert und mit mehr Druck und erfolgreichen Angriffen dagegenhalten konnte. Am Ende schaffte die TSG über großartigem Kampf immerhin noch ein 10:13, was psychologisch nicht unwichtig war, lernte man doch nun, dass man sich nie aufgeben darf, und wenn alle im Team zusammenarbeiten immer noch etwas geht. Leider war aber auch hier nach 20 Minuten Schluss, etwas mehr Zeit wäre nötig gewesen, um das Ruder vielleicht noch ganz umzureißen.
Im vierten Spiel dieses Samstages traf man auf den SV Remshalden, gegen welche wieder eine respektable Leistung von Beginn an gezeigt wurde, was am Ende zu einem völlig verdienten und nie gefährdeten 13:8 Sieg führte.
Für Sonntag standen nun nur noch zwei Spiele gegen die bis zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzten und -vorletzten an. Im ersten Spiel traf man zunächst auf die SG Stutensee/Weingarten, gegen die die Mädchen auch in der kommenden Badenliga-Saison treffen werden. Hier konnte ein deutlicher Sieg mit 14:7 verbucht werden.
Bis hierhin sah also eigentlich alles gut aus. Mit nur 2 Verlustpunkten wähnte man sich bereits sicher in der Hauptrunde. Doch hier machten die Mädchen der HSG Bachgau 08 einen Strich durch die Rechnung, die zu diesem Zeitpunkt noch ohne Punkte auf der Habenseite waren. Wiesloch begann glücklos, während die HSG sich an ihren Treffern aufbaute und erstarkte. So rannte die TSG ständig einem Rückstand hinterher und man verlor das Spiel, das am Ende immer hektischer wurde, mit 8:10.
Mit nun vier Verlustpunkten benötigte man den Rechenschieber, um denkbare Szenarien auzuschlüsseln. Hätte der bis dahin ungeschlagene TV Nellingen in seinem letzten Spiel gegen den SV Remshalden mit mehr als 5 Toren verloren, wäre das Turnier für die TSG-Mädchen beendet gewesen. Nicht undenkbar, wie man selbst zuvor leidvoll erfahren musste. Dass es am Ende gut ging, und Nellingen Remshalden deutlich besiegte, sorgte für Erleichterung sowohl bei den Mädchen als auch den mitgereisten Fans und Eltern.
In der Gruppe 1 war erstplatziert der SHV (Auswahlmannschaft des südbadischen Handballverbandes und in ihrer Gruppe mit 14:0 Punkten ungeschlagen), somit unser Gegner im Halbfinale, während der TV Nellingen gegen den zweitplatzierten, die SG BBM Bietigheim antreten musste.
Zu den Endrundenspielen wurde die Halle gewechselt, endlich eine mit Tribüne für die zahlreich anwesenden Gäste. Dass der SHV in allen weiblichen Jugendklassen vertreten war, konnte man dann jedoch in der Halle ebenfalls hören, denn aus allen Ecken waren SHV-Anfeuerungsrufe zu hören. In ihrem besten Spiel ließen sich die Mädchen der TSG dadurch jedoch nicht aus der Ruhe bringen und schafften es, nach einem kleinen Rückstand zu Beginn des Spiels, immer wieder in Führung zu gehen. Zwar glich der SHV immer wieder aus und auf Wieslocher Seite wurden auch etliche Chancen liegen gelassen, aber Johanna im Tor war ein großartiger Rückhalt und auf die Abwehr war ebenso Verlass. Im Angriff konnte die SHV-Abwehr ein ums andere mal überrascht und durch druckvolles Spiel ausgehebelt werden. Am Ende hatte man sich mit einem Sieg mit 12:10 den Einzug ins Finale mehr als verdient, was von den Mädchen dann auch ausgiebig gefeiert wurde.
Apropos feiern… „Hier…regiert…die TSG“ kam ja nicht von ungefähr, traf man bei diesem Turnier doch die weibliche B-Jugend der TSG Friesenheim wieder (wurde in ihrer Altersklasse ebenfalls Turniersieger beim GTÜ-Cup), und dieser begegnete ein Großteil der Mannschaft ja bereits beim Metropolregion Handball-Cup in Wiesloch auf dem Feld. Sympathien waren schon da, und so wie unsere Mädchen Friesenheim bei deren Spielen nun lautstark unterstützten, unterstützten diese zusammen mit der A-Jugend von Ottersheim/Bellheim/Zeiskam (ebenfalls Turniersieger beim GTÜ-Cup) wiederum unsere Mädchen, lautstark angeführt von unseren mitgereisten Wieslocher Fans. Eine nette Geste, danke dafür, Handball verbindet eben und das hat den Mädels sehr geholfen.
Nun aber zum Finale. Nicht sehr überraschend wurde das zweite Halbfinale von der bereits bekannten starken Mannschaft des TV Nellingen gewonnen, so dass man im Endspiel nun wieder aufeinander traf. Mit nur einem Spiel Pause zum Halbfinale ging es 30 Minuten später bereits weiter. Keinesfalls wollte man wieder so verhalten starten wie bei der ersten Begegnung. Hellwach von Beginn an war das Ziel, auch wenn der Körper bereits sehr ausgezehrt war.
Und was die Mädchen um Trainer Florian Sauter hier dann von der ersten Minute an ablieferten war einfach große Klasse. Es funktionierte diesmal alles. Kreisanspiele, Abwehr in Bewegung bringen, stoßen, immer wieder Lücken zum Durchbruch finden sowie eine starke Abwehrleistung gepaart mit zahlreichen guten Paraden unserer Torfrau, eben einfach begeisternd und schön anzuschauen, und die Halle ging mit. Nach 20 Minuten hatte man den TV Nellingen mit 14:7 deutlich bezwungen und lag sich freudig in den Armen.
Die anschließende Siegerehrung war die Krönung eines am Ende rundum gelungenen Wochenendes. Auf der Heimreise im Sprinter wurde dann noch mit viel Gesang lautstark gefeiert… Gut, dass man in der nun wieder beginnenden Schule mehr zuhören als reden muss….