Fazit von Coach Gerbershagen: „Rebecca und Ich hatten gedacht, das Team hätte aus den desolaten letzten sieben Spielminuten in der Partie gegen Nußloch ihre Lehren gezogen. Nach den beiden letzten Spielen waren wir auch guter Dinge, das Team hätte es verinnerlicht, das bei jedem Spiel jeder bis ans Limit gehen muss, um den Platz als Sieger zu verlassen. Doch nach der Leistung und der 25:24 Auswärtsniederlage in Königshofen kann ich als Trainer nur sagen, wir wurden eines BESSEREN belehrt. Glückwunsch an Königshofen, die Mannschaft hat verdient gewonnen. Alles das was mein Team vermissen lies, wurde auf der anderen Seite zum Matchwinner. Kampfbereitschaft, Mut und unbedingter Wille, am Ende noch gewinnen zu wollen, all dies ging auf der langen Anreise bei meinem Team wohl verloren. Mein Team hat vor der Runde gewisse Ansprüche geäußert, aber um diesen Gerecht zu werden war dies heute schlechthin auf allen Positionen eindeutig zu wenig, um solch ein Spiel gewinnen zu können. Wir als Trainerteam waren nach dieser Vorstellung unserer Truppe echt sehr, sehr enttäuscht und ratlos, weil wir wissen, was für ein Potential in der Mannschaft steckt. Leider wurden wir nach zwei Siegen in Folge, wieder mit einer harten Landung auf dem Boden der Tatsachen in Königshofen zurückgeholt. Damit ist der Anspruch, sich in der Spitzengruppe der Badenliga zu etablieren, mit vier Minuspunkten zunächst einmal ganz weit nach hinten gerückt. Bleibt zu hoffen, dass sich das Team unter der Woche in den Trainingseinheiten wieder ihrer Stärken besinnt, sonst könnte es im Derby am kommenden Wochenende in der Stadionhalle gegen Dielheim ein weiteres böses Erwachen geben. Jedem sollte spätestens nach der zweiten Saisonniederlage klar geworden sein, dass kein Spiel, egal in welcher Konstellation des Gegners, ein Selbstläufer ist. Wenn du nicht gewisse Tugenden und Einstellungen mit in jedes Spiel bringst, wirst du es gegen jeden Gegner schwer haben, zu gewinnen!“
Zum Spiel: Mit der Vorgabe, konzentriert in Abwehr und Angriff die Partie zu beginnen, war die TSG nach Königshofen angereist. Mit schnellem Angriffsspiel startete man in die Partie, und dies machte der Gästeabwehr in der Anfangsphase große Probleme. 3:1 führte die TSG und bekam noch sechs weitere Möglichkeiten, um die Führung deutlicher zu gestalten. Doch die Einladungen der Gastgeber, die Partie vielleicht vorzeitig in die richtige Bahn zu lenken, wurden zum Teil frei vor dem Königshofener Gehäuse kläglich vergeben. Die Gastgeber wurden dadurch von Minute zu Minute galliger in ihrem Abwehrspiel, und auch im Angriffsspiel fanden Sie immer wieder gerade durch den an diesem Tag schwachen Mittelblock den Weg zum Torerfolg. Die Gerbershagen-Schützlinge spielten als weiter ihren Stiefel herunter, ohne zu merken, das sich der Gegner von Minute zu Minute an den nun zunehmend häufenden Fehlern der TSG aufbaute. Die Gastgeberinnen hatten kurz vor der Pause das Ruder nun ganz herumgerissen. Wiesloch weiterhin im Auslassen klarster Torchancen ganz stark und in der Abwehr begab man sich gegen Ende von Durchgang eins immer mehr nur noch in die Zuschauerrolle. Der Gegner konnte mit viel Einsatzbereitschaft und Willen sogar zur Pause mit 12:11 in Führung gehen.
In der Wieslocher Kabine versuchte man, das Team noch einmal wach zu rütteln. Die Ansprache wohl Vergebens. Auch nach der Pause kein Druck im Angriffsspiel, und war dann mal eine gute Situation, scheiterte man oft frei vor dem Tor am eigenen Unvermögen. Auf der Gegenseite sah man, wie ein Team mit eigentlich wenig Mitteln einen Gegner niederringen kann. Auch in der zweiten Hälfte zeigte sich, egal was die Trainercrew aus Wiesloch in der Deckung ausprobierte, es half nichts. Die Abwehrarbeit auch während der zweiten 30 Minuten viel zu harmlos, gerade immer wieder über die Mitte kamen die jetzt nicht gerade großen Königshofener Angreiferinnen zu leichten Torerfolgen. Dennoch blieb die Partie trotz der nicht gerade impulsiven Leistung der TSG-Mädels bis zum 20:20 erstaunlicher Weise in der 50. Minuten immer noch ausgeglichen.
Die Phase der Entscheidung war angebrochen. Bei den Gastgeberinnen ging noch einmal ein Ruck durch die eigenen Reihen und sie warfen nun alles in die Waagschale. Sie kämpften und waren mutig, der Wille zum Sieg in jeder Aktion zu spüren. In der 52. Spielminute schafften es die Gastgeber dann, mit 22:20 in Führung zu gehen. Die TSG wollte vielleicht, aber konnte an diesem Tag wohl nicht mehr zulegen. Als die Truppe von Gastgebertrainer Frank Munoz es in der 59. Spielminute schaffte mit zwei Toren in Führung zu gehen, war der Sieg zum greifen nahe. Die TSG kam noch einmal auf 24:23 heran, hatte die Möglichkeit zum Ausgleich, schloss diese Aktion aber zu hastig und schnell ab. Die HG erzielte dann im Gegenzug das entscheidende 25:23. Trotz offener Manndeckung, gelang der TSG nicht mehr, als noch auf 25:24 zu verkürzen. Am Ende jubelte nur die HG und die TSG stand da wie ein begossener Pudel und trat die lange Heimreise mit leeren Händen an.
Das Team mit dem größeren Willen, Mut und Engagement hatte diese Partie auch verdient gewonnen. Aus Wieslocher Sicht bleibt nur zu hoffen, das sich die Mannschaft bis zum anstehenden Lokalderby gegen Dielheim zusammenrauft, sonst könnte das nächste böse Erwachen nicht lange auf sich warten lassen. Anwurf vorm Lokalderby ist am 25.10. um 16 Uhr in der Stadionhalle.
Es spielten: K. Fiala, N. Kraus, S. Blum (3), C. Klevenz (3), H. Lies (2), H. Schupp (1), G. Kerner, F. Rudolph (3), P. Hilgenhaus (5/2), J. Sauter, N. Köse, L. Baumgärtner (1), A. Frick (5/3)