Crunchtime-Krimi in der Goldstadt HSG Pforzheim 2 : TSG Wiesloch 22:23 (12:8)

Damen1hp14_15Nach einer über weite Strecken nicht gerade hochklassigen Badenligapartie konnten sich die Damen der TSG Wielsoch am Ende denkbar knapp durchsetzen und zwei Zähler aus der Goldstadt entführen. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, wie wichtig dieser Sieg war, denn bei einer Niederlage wären die Gastgeberinnen bis auf 2 Punkte an die TSG herangekommen. Obwohl Trainer Thomas Ernst vor dem Spiel versucht hatte, den Druck von seiner Mannschaft zu nehmen, war allen Spielerinnen dennoch bewusst, dass man beim Tabellenvorletzten zu einem Vierpunktespiel antrat. Aus dem Hinspiel wusste man bereits, dass die HSG mitnichten so schlecht spielt wie es der Tabellenplatz möglicherweise vermuten lässt. Ermutigt von der guten Leistung bei der Niederlage gegen die SG Kronau/Östringen vor Wochenfrist, hatte man sich fest vorgenommen, in der Goldstadt möglichst schnell für klare Verhältnisse zu sorgen und den Gegner gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen.

Dieser Plan ging allerdings leider nicht auf. In den ersten 20 Minuten der Partie marschierten beide Mannschaften im Gleichschritt, wobei es immer der Drittligareserve aus Pforzheim vorbehalten war, 1 bis 2 Tore vorzulegen, die dann von den Wieslocherinnen postwendend wieder aufgeholt wurden. In dieser Phase des Spiels gelang es der Wieslocher Abwehr nicht, die Kreise der durchaus wurfgewaltigen Pforzheimer Rückraumspielerinnen entscheidend einzuengen. Zu oft ließ man die Gegnerinnen in der Nähe des 9-Meterkreises frei werfen. Zudem haperte es oft an der Abstimmung zwischen den Abwehrspielerinnen, sodass einfache Kreuzungen ausreichten, um Lücken für die Kreisläuferinnen oder die Rückraumspielerinnen zu erzeugen. Auch der Angriff tat sich recht schwer, die gegnerische Defensive in Bewegung zu versetzten. Es fehlte oftmals am druckvollen und schnellen Zusammenspiel, auch die Spielzüge wurden nicht mit der nötigen Konsequenz durchgespielt. So wurde ein ums andere Mal durch Einzelaktionen versucht, in aussichtsreiche Wurfpositionen zu kommen, was jedoch nur bedingt gelang. Da allerdings die Gastgeberinnen auch immer wieder Chance liegen ließen, blieb das Spiel bis zum 7:7 nach knapp 20 Minuten vollkommen offen. Nach einer eigenen Auszeit kamen die Goldstädterinnen dann ein wenig besser ins Spiel und konnten sich bis zur Halbzeit bei 12:8 einen 4-Tore-Vorsprung herausspielen.

Trainer Thomas Ernst fand dann in der Kabine auch sehr eindrückliche und vor allem laute Worte, um das Verhalten seiner Mannschaft während der ersten 30 Minuten zu charakterisieren.

Für die 2. Halbzeit verlangte er eine klare Leistungssteigerung. Obwohl der erste Treffer nach Wiederanpfiff erneut den Pforzheimerinnen überlassen werden musste, zeigten die Wieslocherinnen dann dennoch, dass sie nicht gewillt waren, das Spiel verloren zu geben und es gelang ihnen in der 42. Minuten der umjubelte abermalige Ausgleich zum 17:17. Allerdings waren auch die Gastgeberinnen bereit, an diesem Abend alles in die Waagschale zu werfen und konnten dadurch die nächsten drei Treffer im Wieslocher Gehäuse unterbringen. Die Abwehr der Gäste stand jetzt dank einer Umstellung auf eine Manndeckung für die spielstarke Halblinke des Gegners besser und so kam man endlich auch zu einigen einfachen Toren aus dem direkten oder erweiterten Gegenstoß. Gut 3 Minuten vor Spielende stand dann ein 22:22 an der Anzeigetafel. In dieser Phase des Spiels agierten beide Mannschaften hektisch und keiner wollte ein Tor gelingen. Eine Zeitstrafe gegen die Bank der TSG brachte zusätzlich Aufregung. Die Goldstädterinnen konnten aus ihrer Überzahl jedoch kein Kapital schlagen und mussten kurze Zeit später auch eine Hinausstellung hinnehmen. So blieb das letzte Tor der wieder einmal überragenden Johanna Sauter vorbehalten, die mit ihrem 12. Treffer zum 22:23-Endstand einnetzte. In den verbleibenden 45 Sekunden kamen die Gastgeberinnen zu keiner klaren Wurfchance mehr und so ging die Schlusssirene im kollektiven Jubel der Gäste unter.

Nach diesem knappen, aber wichtigen Sieg muss die TSG am nächsten Samstag, den 07.03.2015, beim TSV Amicitia 06/09 Viernheim antreten. Es wird eine deutliche Leistungssteigerung nötig sein, um den aktuellen Tabellenführer ärgern zu können. Anpfiff zu dieser Partie in der Rudolf Harbig Halle in Viernheim ist um 17.30 Uhr.

Es spielten: Tor: Karipidis, Streib; Feld: Hoffmann, Marischler, Müller, Sauter (12/4), Klevenz (2), Körner, Heck (1), Schupp, Ruß (1), Schiepan (4), Lies (3), Schneider

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