Fazit Trainer Gerbershagen: „Wir wussten, die Trauben hängen bei der langen Auswärtsfahrt ins schöne Taubertal gegen Königshofen für jeden Gegner immer sehr hoch. Wenn du dort die Punkte entführst, dann weiß du, die Leistung war gut! Wir hatten Mitte der ersten Hälfte bei zwei Toren Plus die Gelegenheit, die Sache in die richtigen Bahnen zu lenken. Gelang uns nicht, weil wir unser Chancen nicht nutzten und sich kleine technische Fehler häuften. Königshofen nahm dankend an und übernahm das Geschehen. Drei Tore Rückstand in der Pause, war schon ein Brett gegen solch ein Team, und als dieser Vorsprung phasenweise auf sogar fünf anwuchs, sah es wirklich nicht gut aus. Aber was unsere Damen für eine tolle mentale Stärke und Charakter besitzt, sah man in den letzten 10 Minuten. Königshofen gingen die Körner aus und meine Mädels, angeführt von Felicia Müller und Johanna Ruß, machten richtig Dampf auf den Kessel. In der Abwehr wurde um jeden Zentimeter gekämpft und das trug Früchte. Die letzten acht Minuten kein Gegentreffer mehr und sechs Treffer in Folge meiner Mädels machten den Auswärtssieg perfekt. Ich bin sehr stolz, wie mein Team sich aus dieser Situation befreite und was für ein Feuerwerk am Ende auf dem Platz abgebrannt wurde. Dies über 60 Minuten, dies wäre GENIAL. Aber auf Grund der dünnen Personaldecke, Hut ab was wir im Moment zu leisten im Stande sind, KLASSE! Mit dem positiven Wind des Auswärtssieges in Königshofen im Rücken geht man voller Motivation ins Derby gegen Nußloch, was immer einen besonderen Reiz in die Halle zaubert!“
Zum Spiel: Nach so einer langen Anfahrt nach Königshofen musst du als Team vor allem gleich von Anfang an Mental auf der Höhe sein und funktionieren, damit du vom Gastgeber nicht überrollt wirst. Die TSG Mädels wussten um die Schwere der Aufgabe und es entwickelte sich in der Anfangsphase eine sehr ausgeglichene Partie. Nach 15 Minuten kam die TSG besser ins Spiel und konnte auf 8:6 erhöhen. Man besaß mehrmals die Chance das Ergebnis noch höher zu schrauben, ließ aber gerade in dieser Phase klarste Torchance aus. Hinzu gesellten sich nun auch immer wieder kleine technische Fehler, die Königshofen die Tür zum Comeback wieder weit offen ließ.
Als Anna Winkler der Gastgeber 2-Minuten erhielt und es 12:12 stand war dies Chance für die TSG, das Blatt wieder zu wenden. Doch das Gegenteil war der Fall. Königshofen ging mit drei Treffern von S. Fürst in Unterzahl sogar mit 15:12 in Führung. Die TSG geriet nun völlig aus dem Tritt und Königshofen, gepusht von ihrer besten Spielerin F. Lang erzielte durch eben jene auch noch, den völlig verdienten 16:13 Halbzeitstand für die Gastgeber.
In der Kabine wurde die Situation kurz analysiert. Coach Gerbershagen appellierte an sein Team, die Chancenauswertung und die technischen Fehler abzustellen und einfach das zu zeigen, zu was man imstande ist. Dann sollte es möglich sein, die Punkte trotz dieses Rückstandes noch entführen zu können. Doch die Gastgeber hatten nun Lunte gerochen und kamen mit enormer Power aus der Kabine. Mit fünf Toren führte Königshofen sogar und Wiesloch konnte machen und tun was Sie wollten, der Motor wollte einfach nicht so richtig ins Rollen kommen.
Bis zur 41. Minute konnten die Gastgeber den Abstand ständig auf fünf Tore halten. Eigentlich sollte man meinen die Partie plätschert nun bis zum Ende so dahin, und wer der klare Sieger sein würde, lag aufgrund des Spielstandes von 24:19 Toren für Königshofen auch deutlich auf der Hand. Aber die TSG besitzt einfach einen tollen Teamspirit und vor allem einen MEGA Charakter. Plötzlich ging ein Ruck durch das Team der Gerbershagen-Schützlinge. In der Abwehr wurde aggressiv auf die Königshofer Angreiferinnen Druck gemacht und man erwirkte dadurch zwangsläufig Ballgewinne. Nun war auch plötzlich wieder die Sicherheit im Angriffsspiel vorhanden. Aber auch das Spiel über die zweite Welle funktionierte nun exzellent. Die TSG-Motor lief und man legt nun sichtlich einen Gang zu und nahm den Fuß auch nicht mehr vom Gaspedal.
Als Lara Blum die auch eine gute Partie zeigte, sechs Minuten vor dem Ende die 30:29 Führung erzielte, war dies das Signal zu einem furiosen Endspurt der TSG Mädels. Man ließ sechs Minuten durch tolle Abwehrarbeit keinen Treffer mehr zu und überrannte am Ende Königshofen, die völlig platt waren, und gewann mit 33:29 Toren.
Mit diesem wichtigen Sieg und vor allem mit der tollen Leistung in der Schlussphase ist die TSG-Truppe bereit und freut sich auf die Mutter aller Derbys am 01.11. in der Olympiahalle gegen Nußloch. Anwurf ist um 19 Uhr. Die TSG-Mädels hoffen auf eine lautstarke Fangemeinde zur Unterstützung, damit man einen Derbysieg gegen die Nussis eintüten und somit weiter Anschluss an das obere Tabellendrittel der Badenliga halten kann.
Es spielten
Tor: Lotte Reupert, Katharina Fiala
Feld: Felicia Müller (9), Johanna Ruß (7/1), Greta Kerner (5), Hanna Lies (3), Alina Frick (3), Lara Blum (3), Francesca Kuhn (2), Lisa Ruß (1)