Fazit Trainer Gerbershagen: „Playoffs, alles fängt bei NULL an. Wir waren darauf eingestellt, dass dies in Viernheim bei so einer kompakten Mannschaft kein Zuckerschlecken wird. Ich bin stolz, wie sich meine Mannschaft durch diese Partie geackert und gekämpft hat und letztendlich mit dem 28:24 eine gute Ausgangslage für das Rückspiel in einer Woche in Wiesloch geschaffen hat. Playoffs haben ihre eigenen Gesetze, aber genau dies macht es dann ja auch so interessant. Da kann sich plötzlich ein Team in den Vordergrund spielen, das während der Vorrunde gar nicht so in Erscheinung getreten ist. Wir werden unsere Hausaufgaben bis nächste Woche machen und wir werden gut vorbereitet in das spannende Rückspiel in eigener Halle vor hoffentlich vielen Handballfans gehen. Die Mädels haben sofort nach dem Spiel die Ansage gemacht, WIR schaffen das! Es ist einfach toll zu sehen mit welcher Motivation das Team an diese Aufgaben heran tritt. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch in der nächsten Woche wieder eine tolles, packendes Playoff-Rückspiel in Wiesloch erleben werden. Das Vier-Tore-Polster ist im Handball gar nichts, daher erwarte ich wieder ein absolut offenes und spannendes Spiel bis zum Ende.“
Zum Spiel: Die TSG erwischte einen guten Start in die Partie und führte schnell mit 2:0 Toren. Viernheim brauchte ein paar Minuten und nahm dann den Kampf um den Einzug in die Finals an. Die Partie wog während der ersten 30 Minuten ständig hin und her. Wiesloch zog zunächst auf 6:3 davon, aber Viernheim kam immer wieder zurück. Es lag aber auch daran, dass die TSG Mädels oft Probleme hatten, in den Abwehr die nötige Distanz zum Viernheimer Angriff zu finden. Auch im Angriff fehlte oft die letzte Konsequenz, um zum Torerfolg zu kommen. So ließ man Viernheim am Leben. Die Gastgeber rochen Lunte und lieferten fortan einen spannenden Playoff-Kampf. Die TSG rettete eine 12:11 Führung in die Pause.
In der TSG Kabine wurde versucht, die Stellschrauben für den zweiten Durchgang noch einmal nachzuziehen. Jeder Spielerin war mittlerweile bewusst, hier bekommt man heute nichts geschenkt. Doch nach Wiederanpfiff veränderte sich die Situation nicht. Beide Teams kämpften um jeden Zentimeter Hallenboden und bei der TSG wollte der Motor einfach nicht so richtig zum Laufen kommen, was Viernheim zu nutzen wusste. In der 34. Minute war es dann soweit. Viernheim, angefeuert von ihren Fans, ging beim 13:14 zum ersten Mal in Führung. Die Halle kochte. Als dann sogar das 14:17 für die Gastgeber fiel, wurde es auf Seiten der TSG Zeit, sich der Herausforderung zu stellen.
Was die Gerbershagen-Schützlinge für einen Charakter haben, bewiesen Sie dann in den letzten 20 Minuten. Einen Schönheitspreis gab es nun nicht mehr zu vergeben. Es ging um jedes Tor, um für das Rückspiel noch das bestmögliche heraus zu holen. Die TSG warf sich nun volle Kanne rein und knapperte Tor um Tor den Rückstand wieder ab. Francesca Kuhn erzielte dann sogar in der 42. Minute die erneute Führung zum18:17. Die TSG spielte nicht grandios, aber sie ackerte bis zum Umfallen. Schrecksekunde dann in der 43. Minute. Elena Winnewisser wurde bei Ihrem Comeback im TSG-Trikot bei einem Konter rüde von den Beinen geholt und konnte danach das Spiel nicht mehr fortsetzen (an dieser Stelle gute Besserung Elly). Die rote Karte für Viernheim hatte noch einmal eine zusätzliche Signalwirkung für die TSG-Mädels, die jetzt noch mehr angestachelt waren.
Crunchtime in Viernheim. Die TSG, angefeuert von den zahlreich mitgereisten Fans, legte nun noch einmal ein Schippe drauf. Der Abnutzungskampf hatte seine Spuren hinterlassen, aber die TSG hatte einfach den Biss und den Willen, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Dies zahlte sich dann beim Schlusspfiff auch aus. Die TSG gewann mit 28:24 Toren in Viernheim und hat sich somit die Tür zum Finale einen Spalt geöffnet. Gleich nach dem Spiel – einfach toll die Reaktion der Mädels – kam sofort die Ansage, sich die nächste Woche das DING zu holen!
Das Rückspiel wird mit Sicherheit eine ganz schön spannende Angelegenheit. Für beide Teams besteht noch die Chance auf den Einzug ins Playoff-Finale. Jeder Fehler, jedes Tor kann im Rückspiel entscheidend sein. Daher hofft die TSG auf eine volle Halle im Rückspiel, damit man den Einzug ins Finale klar machen kann.
Es spielten Tor: Fiala, Luise Butthof, Feld: Blum Saskia (1), Klevenz Caroline (3), Lies (4), Franzi Rudolph, Pia Hilgenhaus, Greta Kerner (2), Sauter (5/4), Blum Lara, Elena Winneswisser (3), Frick (7/2), Francesca Kuhn (3)