Fazit Trainer Gerbershagen: „Was für ein Spiel zwischen zwei tollen Mannschaften. Ein Kampf bis zum Ende auf Biegen und Brechen. Eine Punkteteilung wäre das gerechte Ergebnis gewesen. Ich zolle meiner Mannschaft den größten Respekt, sie hat bis zur letzten Sekunde alles rausgehauen und wurde leider, leider am Ende dafür nicht belohnt. Nach diesem intensiven Spiel, mit einer 28:29 Niederlage vom Feld zu gehen ist ziemlich bitter, aber wir haben gesehen, zu was wir in der Lage sind. Beide Teams machten über 60 Minuten Werbung für den Handballsport. Wir hatten Phasen, da hätten wir davonziehen können, aber die HG kam durch ihre Ableger aus Ketsch mit ihrer Routine immer wieder zurück. Genauso war es umgekehrt, wir machten die Rückstände durch unseren unerbittlichen Einsatz und Willen immer wieder wett, doch am Ende fehlten uns aufgrund der dünnen Personaldecke einfach die Körner. Die Runde ist noch lange und es gibt ja noch ein Rückspiel. Für uns steht nun erst einmal wieder sammeln und die Vorbereitung auf das unangenehme Auswärtsspiel in Königshofen an, was dann wieder alles von meinem Team abverlangen wird.“
Zum Spiel: Die HG erwischte den besseren Start in die Partie und führte schnell mit 2:1 Toren. Schon in der Anfangsphase sah man, dass dies ein packendes und intensives Spiel werden würde. Die Gastgeber kamen danach besser in die Partie und übernahmen mit vier Treffern in Folge, die 4:2 Führung in diesem Spiel. Danach entwickelte sich eine kampfbetonte Partie und die TSG führte permanent bis zur 15. Minute mit einem Tor und so stand es dann 8:7. Die HG nahm eine Auszeit und versuchte den Spielfluss der TSG zu unterbrechen. Doch die TSG-Mädels kamen nun richtig in Schwung und setzte der HG ziemlich zu. Mit 12:7 führte man in der 22. Minute und es sah wirklich gut für die Gerbershagen-Schützlinge aus. Zwischendurch musste die TSG den nächsten Nackenschlag hinnehmen, Greta Kerner wurde mit der roten Karte vom Feld geschickt. Somit fehlte eine wichtige Wechselmöglichkeit im Rückraum bei der TSG. Die HG nutzte die Gunst der Stunde und kam zurück. Die Höly-Truppe erhöhte die Schlagzahl, da macht sich dann doch die Erfahrung 3. Liga im Kader von bemerkbar. Die Gastgeber wehrten sich tapfer und retteten einen 15:13 Vorsprung in die Pause. Die Kabinenansprache hatte nur einem Inhalt, nicht den Start in Durchgang zwei verschlafen und der HG die Möglichkeit zu bieten noch besser ins Spiel zu kommen. Die TSG hatte ihrem Coach wohl zu gehört und konnte in den ersten Minuten von Durchgang 2 die Führung auf 16:13 ausbauen. Die Frage stellte sich im TSG-Lager, reicht die Kraft um gegen diesen starken Gegner das Level bis zu Ende durchzuziehen? Die HG erhöhte den Druck, die fehlenden Wechselalternativen bei der TSG zogen ihre ersten Kreise. Die Abschlüsse wurden etwas ungenauer und in der Abwehr fehlte trotz aufopferungsvollem Kampf öfters mal der letzte Schritt. So kam es wie kommen musste, in der 41. erzielten die Gäste die 21:20 Führung. Nun war Crunchtime in der Stadionhalle angesagt. Beide Teams gaben alles und die HG mit der 23:20 Führung nach 47 Minuten, wohl mit dem Vorteil auf seiner Seite! Auszeit bei der TSG, die letzte Mobilisierung der Kraftreserven für die Endphase dieser jetzt sehr intensiven Partie. Die TSG-Mädels warfen nun noch einmal alles in die Waagschale, um die drohende Heimniederlage zu verhindern. Einfach KLASSE dieser WILLE und Charakter dieser Mannschaft. Tatsächlich egalisierte man noch einmal den 3-Tore-Vorsprung der HG. Hanna Lies schaffte in der 51. Minute den vielumjubelten 24:24 Ausgleich. Eine super Spiel bog nun auf die Zielgerade ein, es ging hin und her. Alina Frick in der 58. Minute mit der 28:27 Führung für die TSG, doch die HG hielt dagegen und erzielte 30 Sekunden vor dem Ende die 29:28 Führung. Es war also noch genügend Zeit für den Ausgleich, doch der letzte Wurf der TSG landet am Pfosten und nicht im Tor und somit feierte am Ende nicht die TSG, sondern der Gast in der Stadionhalle. Das ist Sport, gnadenlos. Eine Punkteteilung hätten vor allem die TSG-Mädels in dieser Konstellation mehr als verdient gehabt. Vorbei ist vorbei, jetzt heißt es Mund abputzen und sich konzentriert auf die Auswärtshürde in Königshofen vorbereiten, weil dort muss man mit Sicherheit auch wieder alles investieren, will man die Punkte mit nach Hause nehmen und den Anschluss an das obere Tabellendrittel nicht verlieren.
Es spielten Tor: Reupert Feld: Blum Saskia, Blum Lara (1), Lies (2), Müller (7), Buhmann (2), Kerner, Johanna Ruß (7/4), Frick (3/1), Lisa Ruß (1), Kuhn (5)